Psychohygiene

„Wir machen Sport, um für unseren Körper was zu tun. Wann aber tun wir etwas für unsere Psyche, wann spendieren wir uns so etwas wie Psychohygiene – jenseits von Therapie oder Krankenschein?“

(Leon Windscheid, Psychologe & Autor)

Wir gehen ins Fitness-Studio, zu Friseuren, zur Maniküre und Kosmetik – um den Körper gesund und schön zu halten. Wenn der Rücken zu sehr schmerzt, gehen wir zum Arzt, wenn der Bauch zu rund wird, treiben wir mehr Sport und auch wenn die Haut zu unrein wird, lassen wir uns professionell behandeln – das alles erscheint logisch. Doch warum kümmern wir uns so wenig um den Zustand unserer Seele?

Es muss nicht gleich eine komplexe Psychotherapie sein. Die ist oft gar nicht notwendig. Aber eine routinemäßige „Psychohygiene“ täte vielen Menschen sehr gut.

Jeder hat „sein Päckchen zu tragen“ – wie man manchmal bildlich Sorgen oder Erfahrungen umschreibt. Einige Menschen haben vielleicht sogar mehrere zu schultern. Das eine Päckchen ist leichter, der andere schwerer, das eine alt, das andere ist gerade erst dazu gekommen. Und auch die Kraft, die ein Träger aufbringen muss und kann, ist individuell unterschiedlich…

Wenn man auf das Bild der Körperpflege zurückkommt, bedeutet das: wenn man sich die Haare schneiden lässt, um seinen Teint kümmert oder die Ausdauer trainiert, gehört das für viele selbstverständlich dazu und gibt einem das Gefühl, sich selbst etwas Gutes zu tun.

Warum also nicht auch mal „Psychohygiene“ betreiben und sich mit der eigenen Seele beschäftigen? Es geht an dieser Stelle genauso um Sie und wird Ihnen guttun.